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Die Geschichte des TV Kestert

Im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen des Kegelsports firmieren die Sportkegler aus Kestert nicht als eigenständiger Verein, sondern bilden eine Abteilung des Turnvereins 1895 Kestert e.V. 
 

Die Geschichte der Abteilung reicht zurück in die 1970er Jahre. Der Kegelsport erlebte seinerzeit einen regelrechten Boom. Auch in Kestert gab es damals bereits zahlreiche Hobbykegler, die in verschiedenen Clubs aktiv waren und an den alljährlich durchgeführten Dorfmeisterschaften teilnahmen. Im Jahre 1978 kam es dann auf Initiative von Hermann-Josef Becker, der bereits in einem anderen Verein als Sportkegler aktiv war, zur Gründung der Abteilung Sportkegeln unter dem Dach des Turnvereins. Hermann-Josef Becker leitete die Abteilung mit viel Engagement und Herzblut über lange Jahre bis zu seinem frühen Tod im Jahre 2003. Seitdem übernahm Holger Kleiner die Geschäftsführung der Abteilung.
 

Das erste Punktspiel absolvierten die Kesterter im September 1978. Anfangs waren es neun Aktive, die in der damaligen Kreisklasse antraten. Heute kaum noch vorstellbar, kegelte man zunächst auf einer Ein-Bahn-Anlage im Hotel Goldner Stern in Kestert. Unvergessen sind die vielen langen Wettkampftage, die kameradschaftlich in dieser ganz besonderen Atmosphäre stattfanden. Von den Hobbykeglern fanden sich in den Folgejahren sehr viele Interessierte, die sich entschieden, ihr Steckenpferd wettkampfmäßig als Sport zu betreiben. In der Hochzeit dieser Phase hatten die Kesterter bis zu 34 Aktive und kegelten viele Jahre mit drei Mannschaften in den unterschiedlichen Spielklassen. 
 

Als 1985 eine Zwei-Bahnen-Anlage Voraussetzung für den Spielbetrieb wurde, sah man sich gezwungen, eine neue Spielstätte zu suchen. Diese fand man im benachbarten Osterspai im Hotel Lindenhof, das über zwei Kegelbahnen verfügte. Das Ambiente in Osterspai war geprägt vom Hobby des Seniorchefs, dessen Motorräder ein nicht alltägliches optisches Highlight auf der Kegelbahn darstellten.
 

Die Kegelbahnen in Osterspai wurden leider 1998 geschlossen, so dass für den TVK erneut ein neues Domizil gefunden werden musste. So wechselte man im Jahr 1998 nach St. Goarshausen in die „Alte Mühle“. Auch hier standen zwei Holzbahnen für den Wettkampfbetrieb zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit den mehrfach wechselnden Pächtern verlief zwar unter dem Strich sehr gut, allerdings war irgendwann absehbar, dass aufgrund der räumlich schlechten Lage der „Alten Mühle“ innerhalb der Stadt aus wirtschaftlichen Gründen die Weiterführung des Betriebs und damit der Kegelbahn nicht mehr gesichert war. Ein technischer Defekt der Bahnanlage im Jahre 2013 bedeutende schließlich das Aus für den Sportbetrieb in St. Goarshausen.
 

Während des noch laufenden Spielbetriebs fand man Lösungen, die restlichen Spiele der Saison auf neutralen Bahnen auszutragen. Um den Fortbestand der Abteilung Sportkegeln des TVK zu sichern, entschied man sich schließlich, die Eigenständigkeit in sportlicher Hinsicht aufzugeben und mit den Kameraden der KV Horchheim eine Spielgemeinschaft „KSG Horchheim-Kestert“ zu bilden. Als dritter Partner schloß sich 2019 der KSC Lonnig der heute aktuellen Spielgemeinschaft „SG Mittelrhein-Lonnig“ an.